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Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken
in deinem Auge bemerkst du nicht? (Mt. 7.3)
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Im SAT1 Talk der Woche vom 2. Okt. kritisierte der Schauspieler
Rolf Zacher die Kanzlerkandidatin Angela Merkel. Er erregte sich:
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"Jemand, der mit so herunterhängenden Mundwinkel herumläuft,
darf nicht gewählt werden!"
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Was uns als Beobachter bei dieser Aussage erstaunte:
Der Kritiker Zacher selbst hatte während der ganzen Sendung -
nicht nur während der Beanstandung - Mundwinkel, die stark
nach unten zeigten.
Wenige Minuten später kritisierte Schauspieler und SPD-Freund
Ottlieb Fischer ebenfalls Kandidatin Merkel mit den Worten:
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Angela Merkel sei
emotionslos. Man vermisse bei ihr jegliche Emotionen.
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Auch bei dieser Kritik sprach Kritiker Fischer selbst ohne jegliche
Erregung, völlig emotionslos, ohne mit der Wimper zu zucken,
ohne jegliche Gestik.
Bei dieser Kritik erstaunte uns erneut, dass sich Fischer der eigenen
Emotionslosigkeit gar nicht bewusst schien. Darauf angesprochen -
er zeige ja selbst auch keine Emotionen, er sei auch kein Vulkan -
antwortete er immerhin schlagfertig:
"Ich will ja auch nicht Kanzler werden".
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Was uns die beiden Beispiele veranschaulichen:
Kritik ist nicht glaubwürdig, wenn sich der Kritiker selbst so
verhält, wie die kritisierte Person.
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