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www.rhetorik.ch aktuell: (26. August, 2005)

Zum Tod von Peter Glotz




Bildquelle: wikipedia.org
Wir schätzten den intellektuellen Generalist Peter Glotz. Er stand seiner Partei - der SPD - nie besonders nahe. In der jetzigen Zeit wäre der unbequeme und manchmal anstrengende Rat des Medienfachmanns in Deutschland sicher gefragt. Glotz verglich früher seine Partei mit einem Supertanker, der schwer zu führen sei. Wir hatten oft das Gefühl, dass auch Glotz als Querdenker einen eigenen Kurs einnehmen konnte und ihn niemand davon abbringen konnte.

Wir haben Glotz oft interessiert zugehört, bewundert, zitiert und geschätzt. Claus Christian Malzahn schreibt im Spiegel unter dem Titel "Der Denker" "Wer ihm gegenüber sass, empfand stets grossen Respekt - oft auch etwas Mitleid. Respekt, weil der Denker im Kopf immer schon drei Schritte weiter war, als die Zuhörer - und Mitleid, weil dieser Mann unaufhörlich dachte und dachte und dachte unaufhörlich als wollte er unter keinen Umständen damit aufhören. Er stand ständig unter Druck. Peter Glotz war ein Marathon-Mann."

Tatsächlich wirkte Glotz stets präsent und war überall gefragt. Er publizierte laufend und sprach auch sehr schnell. Wir haben ihn in drei Talkshows gleichzeitig in verschiedenen Abendprogrammen erlebt.

Der stets sprudelnder Fluss an Gedanken und Ideen konnte Zuhörer überfordern. Die Aussagen waren aber nie Mittelmass. Der Tod ist ein Verlust für alle Medienexperten. Für "Rhetorik.ch" bleibt uns Peter Glotz in guter Erinnerung - als Vorbild, Denker, Medienkenner aber auch als Rhetoriker.



Peter Glotz wurde am 6. März 1939 in Eger geboren und ist am 25. August 2005 in Zürich gestorben. Er war deutscher SPD Politiker, Publizist und Kommunikationswissenschaftler. Er war von 1974 bis 1977 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Bildung und Forschung, von 1977 bis 1981 Senator für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin und von 1981 bis 1987 Bundesgeschäftsführer der SPD. Von 1996 bis 1999 war er Rektor der Universität Erfurt und Professor fü Kommunikationswissenschaft. Von 2000 bis 2003 war er Professor an der Universität St. Gallen. Er hatte eine permanente Gastprofessur für Medien und Gesellschaft am HSG Institut für Medien und Kommunikationsmanagement der Uni St Gallen inne.

Quellen:


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