Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik werden TV-Kameras in einem
Untersuchungsausschuss zugelassen: Die Zuschauer werden die Aussage von
Aussenminister Fischer zur Visa-Affäre am 25. April live verfolgen
können.
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Der Visa-Untersuchungsausschuss beschloss nach einer langen Nachtsitzung
die Aufhebung des bisher geltenden Übertragungsverbots. Als erster
wird Ludger Volmer vor die Kamera kommen. Seine Befragung
findet bereits nächste Woche statt.
Voraussetzung ist allerdings, die Zustimmung der Zeugen zu einer
TV-Übertragung.
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Fischer hatte bereits im Vorfeld der Entscheidung betont, er sei für
eine TV-Übertragung. Grünen-Obmann
Jerzy Montag sprach von einem historischen Einschnitt. Erstmals gebe es
aus einem Untersuchungsausschuss eine Live-Fernsehberichterstattung.
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Wie zu erfahren war, wurden Details der TV- Uebertragung genau
geregelt. Die Einstellung der Kamera, die Schnitte, wer, wann, wie
aufgenommen werden darf usw.
Vor dem Fernsehduell der beiden Kanzlerkandidaten gab es schon
einmal ähnliche einschneidende Regelungen.
Die grossen deutschen TV Anstalten machen jedoch bei der Liveübertragung
der Visa Affaire nicht mit. Sie haben angeblich Bedenken hinsichtlich der
Einschaltquoten bei ellenlange Befragungen.
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Die Informationssender Phoenix, N24 und n-tv hatten bereits
angekündigt, bei der Befragung live dabei zu sein. Der Sender n-tv
will sogar "in voller Länge" berichten.
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