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www.rhetorik.ch aktuell: (18. März, 2005)

Präsentation von schlechteren Zahlen



Coopchef Hansueli Loosli begründete den Rückgang des Gewinns damit, dass die Preise gesenkt werden in der Schweiz. In Muttenz verstand es Loosli, schlechte Zahlen einmal mehr elegant zu verkaufen:

"Wir haben letztes Jahr 2 Prozent Minusteuerung gehabt auf unserem Sortiment. Wir hatten grosse Preisabschläge im Januar und Februar und auch in der ersten Woche März vollzogen. Also, wir werden uns allgemein ein wenig darauf einstellen, dass es stagnierende oder rückläufige Franken- Umsätze geben wird."


2.3 Prozent weniger Umsatz seien kein Grund zur Panik, denn der Gewinn konnte knapp gehalten werden. Looslis Motto:

Coop ist solid und gesund!




Wenn die Abwärtsbewegung mit den Preisen so weitergeht wie jetzt, müssten bei Coop die Alarmglocken läuten. Loosli musste sich immer wieder unangenehmen Fragen stellen. Wir verfolgten einige Interviews. Beispiel aus 10 vor 10 (SF RDS):

Journalist: "Weniger Umsatz, weniger Gewinn war dies für Sie relativ unangenehm?"
Loosli: "Nein. Es war insofern nicht unangenehm gewesen, weil es gewisse Begründungen gibt. Einerseits beim Umsatz. Da haben wir ein Minusteuerung vom Sortiment her von 2%."


Kommentar: Das Nein auf die Frage, ob es unangenehm war, stimmt nach unserem Dafürhalten nicht. Es muss unangenehm gewesen sein. Weshalb werden Tatbestände immer wieder beschönigt und mit vagen Formulierungen eingenebelt. Zum Beispiel

"Wir werden uns ein wenig darauf einstellen..."


Weshalb die Abschwächung "ein wenig"?
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