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Die Kritik des Triathleten Normann Stadler an der Wahl zu Deutschlands
Sportler des Jahres hatte Folgen. Der Ironman-Sieger 2004 hatte sich negativ
über Paralympics-Star Wojtek Czyz geäussert. Inzwischen hätte
der 31-jährige die Sätze am liebsten nie ausgesprochen. Stadler findet heute:
Ich bereue meine Aussage.
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Doch gesagt ist gesagt! Die Aussage, die dem 31-järigen
Sprotler wüste Beschimpfungen einbrachte, lautete:
"Ein echtes Problem habe ich damit, dass mit Wojtek Czyz ein Behinderter
vor mir steht. Ich habe mir 17 Jahre den Hintern aufgerieben, und dann kommt
wegen irgendeiner Story ein behinderter Sportler, der das seit zwei Jahren
macht, da vorne rein, weil er in Athen den Bundeskanzler umarmt hat."
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Stadler sprach dabei über die Wahl zu Deutschlands Sportler des Jahres, bei
der er am 19. Dezember nur den neunten Rang belegte, während Czyz -
dreifacher Goldmedaillengewinner bei den Paralympics - Fünfter wurde. Der
Bein amputierte Leichtathlet hatte in Athen über 100 und 200 Meter sowie im
Weitsprung gewonnen.
Der "Spiegel" errinnert an eine ähnliche Story:
Vor sechs Jahren hatte sich Glenn Hoddle, der damalige Coach der englischen
Fussball-Nationalelf in einem "Times"-Interview gemeint,
behinderte Menschen seien für ihr Schicksal selbst
verantwortlich, weil sie für Sünden aus einem früheren Leben büssen
würden. Der Aufschrei der Empörung auf der Insel war immens.
Sogar Premierminister Tony Blair meldete sich zu Wort und forderte fast
unverhüllt die Demission Hoddles, die einen Tag später
erfolgte.
Am Tag nach der Veröffentlichung des Aufsehen erregenden Interviews mit
Stadler in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) veranlasste
auch in diesem Fall Bundeskanzler Schröder zu einer Stellungnahme.
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Triathlet Stadler versuchte zu retten, was zu retten ist.
In einem Gespräch mit "Spiegel online" sagte er:
"Ich habe nichts gegen Behinderte oder Behindertensportler.
Das war eine falsche Aussage von mir. Und die bereue ich."
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Stadler behauptet, er habe keine Möglichkeit erhalten, das FAS-Interview
gegenzulesen und er nun traurig darüber sei, wie viele Menschen dadurch
verletzt worden seien. Stadler:
Ich wurde eine Woche vor der Gala in Baden-Baden mit diesem Ergebnis
konfrontiert und war darüber so enttäuscht, dass ich falsch
reagiert habe. Ich bin nicht sauer, dass Czyz Fünfter geworden ist.
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Ferner liess Stadler in einer öffentlichen Stellungnahme mitteilen:
"Ich hoffe, dass meine Entschuldigung von Wojtek Czyz und allen Betroffenen
angenommen wird."
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Beim nächsten Ironman in Frankfurt, kündigt Stadler an, will er
mit seinem neuen Team Geld für den Behindertensport sammeln. Der Ironman
weiss, dass er momentan besonders viel Durchhaltevermögen benötigt:
"Ich habe einen schweren Fehler gemacht und muss jetzt dazu stehen."
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Erkenntnis:
Einmal mehr stellen wir fest, dass es sich lohnt, im Umgang mit Medien immer
zuerst zu überlegen und dann zu reden.
Bei den unbedachte Äusserungen ist es wie bei der Zahnpastatube. Ist der
Inhalt ausgedrückt, kann er kaum mehr in die Tube zurückgenommen
werden.
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