Der jüngste Botschafter-Skandal (November 2000)
mit Thomas Borer ist ein Lehrstück für alle
Führungspersönlichkeiten, die Anfragen erhalten,
um kurzfristig vor Mikrofon oder Kamera zu sprechen.
Botschafter Borer trat bei seinem Auftritt in der Fernsehsendung
"Viktors-Spätprogramm"(am Mi 14. Nov. 2000, 2230 Uhr SF 1) voll ins
Fettnäpfchen, weil er
- das Sendegefäss nicht kannte (z.B. Giacobbos Überraschungs,
Irritations-und Destabilisationstechniken) und weil der Diplomat
geglaubt hatte, als Botschafter könnte er in einer
Unterhaltungssendung in der Öffentlichkeit auch "satirische,
ironische" Bemerkungen fallen lassen. Vor allem aber, weil er
- sich nicht vorbereitet hatte.
Botschafter Borer hatte das Verhalten der eigenen Frau nicht antizipert:
(Schäkern mit einem Photografen/ die Aufnahme
anlässlich einer Party, auf der die Botschafterfrau Shawne
Fielding sich auf dem Schoss des Rocksängers Klaus Meines
bequem macht). Die Aufnahmen waren bereits vorhanden, und Borer
hätte sich recht gut überlegen sollen: d.h.
Was werde ich sagen, wenn mir die Bilder gezeigt werden.
Stichwort
Antizipieren.
Durch dieses "Nicht- Vorbereitet sein", lief Botschafter Borer voll ins
Messer. Er sprach völlig kopflos und liess sich zu leichtsinnigen
Bemerkungen hinreissen, mit gravierenden Folgen. Bei den Äusserungen
unterstellte er dem Leadsänger der Skorpions, dieser sei schwul.
Nachdem der Botschafter sonst noch mit leichter Zunge Bemerkungen zu seinem
Job im Berlin gemacht hatte, kam es soweit, dass Bundesrat Deiss dem
Botschafter einen Maulkorb verpasste und dem Botschafter ab sofort
untersagte, vorläufig in den Medien direkt aufzutreten.
Die brisante Geschichte macht deutlich:
|