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In einem Werbespot für den Milchreisproduzenten
"Müller-Milch" nimmt der Musikproduzent Dieter Bohlen deutsche
Politiker auf die Schippe. Diese prüfen nun rechtliche Schritte.
Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages fühlen sich
Müller-Milch-TV- Spot lächerlich gemacht und als Lügner
verhöhnt. Tatsächlich liefert der in mehreren
deutschen TV-Sendern gezeigte Spot einiges an Zündstoff. In einer
nachgestellten Bundestagsdebatte ist ein Abgeordneter, der beim Öffnen
eines Milchreisbechers sagt:
"Jetzt brauch ich mal etwas Ehrliches."
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Bohlens Auftritt wirbt für die "Müller-Partei" mit dem Motto
"Mitglied werden! Prämien kassieren!"
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Susanne Kastner die SPD Bundestagsvicepräsidentin zeigt sich nach
"Bild" empört. Die Werbung sei unanständig, unverschämt und
undemokratisch, weil Parteien und Parlament pauschal der Lüge bezichtigt
würden. Das Bundestagspräsidium müsse rechtliche Schritte prüfen.
Es ist sogar von einem Verbot solcher Werbungen die Rede.
Bohlen nimmts gelassen, denn er weiss natürlich gut, dass der Wirbel
zusätzlichen Gratiswerbung ist. Zur "Bild:
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"Unsere Partei ist viel demokratischer. Da darf man ab dem 5. Lebensjahr
eintreten, und wir knöpfen auch keine Beiträge ab. Schade, dass
sich unsere Politiker so wenig um die echten Probleme wie Arbeitslosigkeit
und Reformen kümmern und uns stattdessen den Spass verderben wollen."
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Nicht nur die beiden Müller Spots
erregten den Unmut der Politiker, auch eine Nissan-Werbung, die sich mit dem
angeblichen Besteck-Diebstahl im Reichstagsrestaurant auseinandersetztie,
hatte Kritik auf sich gezogen. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse:
"Ich teile die Empörung über Werbung, die die demokratischen
Institutionen herabwürdigen. Das ist unerträglich. Aber ich
rate zur Zurückhaltung, damit die Firmen sich nicht über
zusätzliche, kostenlose Werbung freuen können."
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Bohlen kommt als Sommerlochfüller gelegen. In Mallorca
wurde er verhört, weil die Polizei in verdächtigt hatte,
einen gefälschten Bootsführerschein zu besitzen.
Auch Bohlens ehemaligen Freundin meldete sich zurück. Sie
reklamierte über die Verwendung des Begriffs "Anstecknaddel"
in Bohlens Fernsehspot. Naddel hatte sich den Namen "Naddel"
markenrechtlich schützen lassen.
In dem Werbespot verspricht Bohlen jedem eine "Anstecknaddel", wenn er
zehn Deckel von Müllermilch-Produkten sammelt und einschickt. Laut
"Bild" will Naddel nicht nur die Werbekampagne stoppen, sondern auch
erwirken, dass alle Müllermilch-Produkte mit "Anstecknaddel"
zurückgeholt werden. Bohlen:
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"Ihr Name für sich ist doch keine zwei Euro wert. Und heilig ist er
auch nicht. Es gibt 1800 Naddels in Deutschland."
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Der frühere Star von "Modern Talking" sagte über Naddel: Wer
per SMS mit anderen Leuten Schluss mache, sollte auch Humor für eine
kleine "Anstecknaddel" übrig haben. Seine Ex-Freundin könne
eigentlich dankbar sein:
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"Die ganze Aktion bringt Naddel doch wieder nach vorn.
Nächste Woche sitzt sie in Talkshows, gibt Interviews
und ist wieder im Gespräch."
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Nach "Bild" wird die 38-Jährige Naddel mit ihrer Unterlassungsklage
keinen Erfolg haben, denn
Die Firma "Müller-Milch" wolle sich 'nicht melken' lassen"
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