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www.rhetorik.ch aktuell: (21. August, 2003)

Der Bohlen Spot



Der deutsche Bundestag fühlen sich durch einen Werbespot unanständig behandelt, in dem für eine "Müller-Partei" unter dem Motto "Unser Land soll becher werden" wirbt. Bohlen öffnet darin einen Becher Milchreis mit den Worten "Jetzt brauch ich mal etwas Ehrliches." Politiker meinten, das sei eine Verunglimpfung, und das Bundestagspräsidium müsse rechtliche Schritte prüfen. Diese Provokation brachte dem Spot natürlich mehr Publizität. Auch Naddel wollte sich am Kuchen noch etwas abschneiden, indem sie gegen die Verwendung des Wortes "Anstecknaddel" protestierte. Jede Gelegenheit, in den Klatsch-Medien wieder aufzutauchen, wird genutzt.


Bohlen plakat In einem Werbespot für den Milchreisproduzenten "Müller-Milch" nimmt der Musikproduzent Dieter Bohlen deutsche Politiker auf die Schippe. Diese prüfen nun rechtliche Schritte. Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages fühlen sich Müller-Milch-TV- Spot lächerlich gemacht und als Lügner verhöhnt. Tatsächlich liefert der in mehreren deutschen TV-Sendern gezeigte Spot einiges an Zündstoff. In einer nachgestellten Bundestagsdebatte ist ein Abgeordneter, der beim Öffnen eines Milchreisbechers sagt:

"Jetzt brauch ich mal etwas Ehrliches."


Bohlens Auftritt wirbt für die "Müller-Partei" mit dem Motto

"Mitglied werden! Prämien kassieren!"




Susanne Kastner die SPD Bundestagsvicepräsidentin zeigt sich nach "Bild" empört. Die Werbung sei unanständig, unverschämt und undemokratisch, weil Parteien und Parlament pauschal der Lüge bezichtigt würden. Das Bundestagspräsidium müsse rechtliche Schritte prüfen. Es ist sogar von einem Verbot solcher Werbungen die Rede. Bohlen nimmts gelassen, denn er weiss natürlich gut, dass der Wirbel zusätzlichen Gratiswerbung ist. Zur "Bild:

"Unsere Partei ist viel demokratischer. Da darf man ab dem 5. Lebensjahr eintreten, und wir knöpfen auch keine Beiträge ab. Schade, dass sich unsere Politiker so wenig um die echten Probleme wie Arbeitslosigkeit und Reformen kümmern und uns stattdessen den Spass verderben wollen."




Nicht nur die beiden Müller Spots erregten den Unmut der Politiker, auch eine Nissan-Werbung, die sich mit dem angeblichen Besteck-Diebstahl im Reichstagsrestaurant auseinandersetztie, hatte Kritik auf sich gezogen. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse:

"Ich teile die Empörung über Werbung, die die demokratischen Institutionen herabwürdigen. Das ist unerträglich. Aber ich rate zur Zurückhaltung, damit die Firmen sich nicht über zusätzliche, kostenlose Werbung freuen können."


Bohlen kommt als Sommerlochfüller gelegen. In Mallorca wurde er verhört, weil die Polizei in verdächtigt hatte, einen gefälschten Bootsführerschein zu besitzen. Auch Bohlens ehemaligen Freundin meldete sich zurück. Sie reklamierte über die Verwendung des Begriffs "Anstecknaddel" in Bohlens Fernsehspot. Naddel hatte sich den Namen "Naddel" markenrechtlich schützen lassen. In dem Werbespot verspricht Bohlen jedem eine "Anstecknaddel", wenn er zehn Deckel von Müllermilch-Produkten sammelt und einschickt. Laut "Bild" will Naddel nicht nur die Werbekampagne stoppen, sondern auch erwirken, dass alle Müllermilch-Produkte mit "Anstecknaddel" zurückgeholt werden. Bohlen:


"Ihr Name für sich ist doch keine zwei Euro wert. Und heilig ist er auch nicht. Es gibt 1800 Naddels in Deutschland."


Der frühere Star von "Modern Talking" sagte über Naddel: Wer per SMS mit anderen Leuten Schluss mache, sollte auch Humor für eine kleine "Anstecknaddel" übrig haben. Seine Ex-Freundin könne eigentlich dankbar sein:

"Die ganze Aktion bringt Naddel doch wieder nach vorn. Nächste Woche sitzt sie in Talkshows, gibt Interviews und ist wieder im Gespräch."


Nach "Bild" wird die 38-Jährige Naddel mit ihrer Unterlassungsklage keinen Erfolg haben, denn

Die Firma "Müller-Milch" wolle sich 'nicht melken' lassen"




Aktuellbeiträge zum Thema:



Nachtrag vom 4. September, 2003: Naddel's Rache. Nadja Abd El Farrag (Naddel) revanchierte sich über den "Anstecknaddelscherz" indem sie Details über den Penisbruch von Bohlen veröffentliche:
Im Eifer des Gefechts sei er rausgeruscht, sei rechts oder links ans Schambein gestossen. Dann habe es knack gemacht. Bohlen habe geschrien: 'Aua! Scheiße!'" Dann sei er ins Badezimmer geschossen und gerufen "Naddel, Naddel - ruf sofort den Notarzt!" etc.


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